An sauerländische Autorinnen und Autoren der Vergangenheit zu erinnern und heute hier lebende und von hier stammende Schriftsteller zu entdecken und vorzustellen, sind Aufgabe und Ziel der Christine-Koch-Gesellschaft, einer Gesellschaft zur Förderung der Literatur im Sauerland, die 1993 von 50 Literaten, Literaturwissenschaftlern und Heimatfreunden in Schmallenberg gegründet wurde, wo sie ihren Sitz hat. (aus dem Buch „Westfälische Dichterstraßen – II: Sauerland – Ein Führer zu Originalschauplätzen der Literaturgeschichte zwischen Arnsberg, Brilon und Schmallenberg. Ardey-Verlag, 2000 – hier: Die Christine-Koch-Gesellschaft von Dieter Wiethoff)
Bereits im ersten Jahr nach der Gründung wuchs die Mitgliederzahl auf mehr als das Vierfache an, was das Interesse am regionalen Literaturschaffen zeigt. Schmallenberg war schon einmal für die Literatur von Bedeutung: Hier im traditionsreichen Hotel Störmann fand im Jahr 1956 das 2. Westfälische Dichtertreffen nach dem Krieg statt, das der weiteren literarischen Entwicklung Westfalens entscheidende Impulse gab. Die Tätigkeit der Christine-Koch-Gesellschaft beschränkt sich nicht nur auf das eigentliche Sauerland, sondern bezieht auch die Randbereiche zur Soester Hellweg-Region im Norden zum Märkischen Sauerland im Westen und zum Siegerland im Süden mit ein. Sie ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften e.V. auf Bundesebene in Berlin und der Arbeitsgemeinschaft der 16 literarischen Gesellschaften Westfalens in Münster.
Der Verein hat sich nach Christine Koch benannt, die als Mundartlyrikerin weit über das Sauerland hinaus Anerkennung gefunden hat. Der Christine-Koch-Gesellschaft geht es nicht allein darum, den literarischen Nachlaß ihrer Namensgeberin zu pflegen und das Niederdeutsche im Sauerland zu bewahren; ihr Bemühen richtet sich auf alle Sparten literarischen Schaffens im Sauerland, auf das der Vergangenheit und der Gegenwart, in Hochdeutsch und sauerländischer Mundart. Sie fühlt sich also dem gesamten Spektrum der Literatur dieser Region verpflichtet. Die jährlich Anfang November stattfindende Sauerländer Buch- und Literaturmesse im Kurhaus von Bad Fredeburg soll Literaturinteressenten einen Gesamtüberblick verschaffen. Als langfristiges Ziel hat sie sich die Einrichtung eines Sauerländer Literaturarchivs gesetzt. In der „Kleinen Reihe“ der Gesellschaft (Grobbel Verlag) kommen die sauerländischen Autorinnen und Autoren der Gegenwart zu Wort und werden mit einer Kurzbiographie vorgestellt. Bisher waren es mehr als dreißig.
Die Christine-Koch-Gesellschaft möchte im Sauerland Begeisterung für das Schreiben wecken. Zu diesem Zweck bietet sie jeweils im Sommerhalbjahr ein Schreibseminar „Schreiben aus regionaler Erfahrung“ an. Mit einem mundartlichen Schreibwettbewerb für Kurzprosa und Lyrik versucht sie, einen Beitrag zur Erhaltung der plattdeutschen Sprache zu leisten. In Lesungen unter dem Motto „Sauerländer Literatur stellt sich vor“ werden neue Texte der Öffentlichkeit präsentiert. Wichtig ist der Gesellschaft der Austausch zwischen heimischen Autoren und Literaten anderer Schreibregionen.
Das Jahresprogramm enthält eine Vielzahl von Einzelveranstaltungen, die alle Bezug zum Sauerland aufweisen, was Lokalität, Autor oder Thema betrifft. So werden Gedenktage heimischer Dichter zum Anlass genommen, an deren Werk und Leben zu erinnern durch Lesung und Vortrag im Rahmen einer biographisch-literarischen Veranstaltung. Die literarischen Stätten im Sauerland und seiner Umgebung werden auf Fahrten besucht.
Die Zeit der Christine-Koch-Gesellschaft e.V., die zwischenzeitlich eine Namensänderung in Literarische Gesellschaft Sauerland Christine-Koch-Gesellschaft e.V. erfahren hat, von 2000 bis heute wird demnächst vervollständigt.
Literarische Gesellschaft Sauerland Christine-Koch-Gesellschaft e.V.
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